Ausstellung Buddha in der Völklinger Hütte

Buddha-AusstellungUm mir während meines Urlaubs auch ein wenig Bildung angedeihen zu lassen, besuchte ich vergangene Woche die Ausstellung „Buddha“ in der Völklinger Hütte, nahe Saarbrücken. Das Weltkulturerbe Völklinger Hütte an sich ist schon eine Reise wert, bietet diese doch eine einzigartige Industriekulturlandschaft, die wirklich beeindruckend ist.

Das 1873 gegründete Eisen- und Stahlwerk wurde nach seiner Stilllegung 1994 von der UNESCO zum „Weltkulturerbe“ erklärt. Seither wurde die Völklinger Hütte zu einem faszinierenden Kunst- und Ausstellungsort ausgebaut und beherberte etliche Ausstellungen und Kunstprojekte. Im „Paradies“ kann man den einzigartigen Dialog von Industriekultur und Natur erfahren; darf man die Natur dabei beobachten, wie sie sich Stück für Stück die Fabrikhallen, Hochöfen, Förderstrassen zurück erobert.

Die aktuelle Ausstellung „Buddha“ läuft vom 25.06.2016 bis 19.02.2017 und versammelt Werke aus Indien, Thailand, Kambodscha, Burma, Indonesien, China, Japan und vom Dach der Welt, Nepal und Tibet.

Mit 232 Statuen aus Privatsammlungen zeigt die Ausstellung einen tiefen Einblick in die großartige religiöse Kunst der buddhistischen Welt. Viele Werke werden zu einem großen Teil erstmals öffentlich gezeigt. Für mich liegt der Fokus ein bischen zu sehr auf den Himalaja-Ländern, was aber sicherlich nicht verwunderlich ist, steht die Ausstellung doch unter der Schirmherrschaft seiner Heiligkeit des XIV. Dalai Lama. Persönlich habe ich allerdings eine größere Zahl von Statuen aus China und Japan vermisst. Auch war die Vielzahl der ausgestellten Stücke am Ende doch etwas erschlagend, so dass wir die Foto-Ausstellung „Steve McCurry. Buddhismus – Fotografien 1985 bis 2013“ im Anschluss nicht auch noch angesehen haben. Diese wäre jedoch bestimmt ebenfalls interessant gewesen…

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Infos zur Ausstellung „Buddha“ und zur Völklinger Hütte

Ausstellung von Pradip Balami

Kunst aus Kathmandu bei 3 schätze

Pradip Balami 02Geboren und aufgewachsen ist Pradip Balami mit 4 Geschwistern in Chitlang, südlich von Kathmandu. Sein erstes Bild malte Pradip im Alter von 13 Jahren und verkaufte es an eine Kunstgalerie. Es war sein erster Job. Morgens ging er zur Schule und lernte dort auch ein bisschen Zeichnen, doch die Nachmittage verbrachte er in einer Kunstgalerie in Thamel (dem Touristenviertel Kathmandus). Hier arbeitete er 3 Jahre bevor er mit 19 nach Malaysia ging um dort für zwei Jahre in einem Geschäft für Kleidung zu arbeiten.

Im Jahre 2003 kehrte er  nach Kathmandu zurück und fand wieder Arbeit in einer Galerie, bevor er Nepal erneut im Jahre 2007 verließ um für 2 Jahre in Abu Dhabi zu arbeiten, wo er seine Leidenschaft als Hobby weiterführte. Nach seiner Rückkehr arbeitete er wieder in einer Kunstgalerie, aber nach schon einem Jahr kaufte er die meisten der Bilder, verwirklichte einen Traum und eröffnete seine eigene Galerie. Er fing an, Kunst von Künstlern aus dem Umland Kathmandus in seiner Galerie auszustellen und zu verkaufen.

Pradip Balami 01Das Erdbeben im April 2015 zerstörte das Gebäude in dem er seine Galerie betrieb. Glücklicherweise blieben die meisten Bilder unbeschädigt, aber er hatte keine Möglichkeit sie sicher unterzustellen, also nahm er sie mit nach Hause. Mit dem Erdbeben verschwanden die Touristen in Nepal und so stand er von heute auf Morgen ohne Arbeit da.

Für drei Monate engagierte er sich intensiv an Aktionen zur Hilfe der Erdbebenopfer, bevor er langsam anfing nach einem neuen Ort für seine Bilder zu suchen. Im Oktober wurde er fündig. Die neue Galerie ist winzig und abseits der geschäftigen Straßen. Es ist eine Übergangslösung, aber er hat große Hoffnung wieder eine richtige Kunstgalerie zu eröffnen um sich und anderen Künstlern eine Plattform zu geben.

BilderIn der Zeit vom 15.02. bis 31.05.2016 zeigt 3 schätze einige Bilder von Pradip Balami, die während der Öffnungszeiten im 3 schätze Laden zu bewundern sind.

Zen Spuren – Ausstellung von Jutta M. Merzdorf

Im Oktober werden bei 3 schätze zum zweiten Mal Zen Spuren (hatsu bokuga) von Jutta M. Merzdorf ausgestellt. Zu sehen sind japanische Tuschbilder, modern nach  klassischen Vorbildern. Jutta Merzdorf stellt sich in ihren Werken mittels selbst geriebener Tusche den klassischen Themen der Zen-Malerei als moderner Mensch. Es handelt sich zum Teil um berühmte Werke der ganz großen chinesischen und  japanischen Meister, die sie neu interpretiert.

BergeSie bannt schon mal einen Pinguin bei Vollmond mit schnellem Strich aufs Papier. Jutta Merzdorf nutzt die klassische Umsetzung von zengemäßen Themen, wie eine Darstellung des Daruma (Gründer des Zenweges im 5. Jhd.), den Yangtse überquerend, Bambus oder Gingko, Kranich oder Kiefer, oder Sengai’s Koan-Bild des Würgers (ein Vogel, der zusammen mit einer Raupe auf einem Baum sitzt). In einem Bild zitiert sie Hokusai’s Dichterin Ono no Komachi oder Liang Kai’s  Reiher.

Jutta Merzdorf hat bei Sotai Martin Knipphals, Teewegmeister in Bergisch Gladbach gelernt. Als Lehrer hat er sie stets angehalten, sich zwar vor den Alten zu verbeugen, doch sich auch für Heutiges zu öffnen. Und immer zu bedenken, dass es niemals auf nettes Malen mit flinker Hand ankommt, sondern eher auf ein unaufgeregtes „Schreiben“ auf der Basis des richtigen Atmens. Gelingt einem dies, fliessen die Bilder hervor und sind trotz
sparsamer Gestik recht lebendig.

DichterDie Zen-Malerei befasst sich mit den Themen des Alltags. Es geht weniger um Malerei und Stil, als vielmehr um bildhaft gewordene Zen-Anschauung. Solche Werke machen mitten im Sinnfälligen mit all seinen  Erscheinungsformen das innere Wesen (Sosein) sichtbar, bzw  verweisen darauf.  Der Charakter dieser Zen-Spuren ist daher auch keineswegs eine abstrakte oder gegenständliche Darstellung, sondern von einem verhaltenen Andeuten gekennzeichnet. Aus tiefer innerer Mitte schaffend bedarf es dann nur noch eines Hinweisens. So bleibt dem Betrachter der Raum, die Bilder in sich selbst zu vervollkommnen.

Japanisches Vokabular:
ga  Bild
boku – Tusche
bokuga – Tuschbild
hatsu – entstehen, beginnen
hatsu boku – flüchtig hingeworfene Tusche

BlütenKontakt:
Jutta M. Merzdorf
www.yumei.de