Der zornige Buddha

„Eine Zweite-Chance-Schule für die, die nie eine erste Chance hatten

janos-orsos-im-unterrichtDank einer Initiative von Barbelies Wiegmann bildet sich momentan in Bonn ein Netzwerk buddhistischer Gruppen, um das Kennenlernen und den Austausch untereinander zu fördern. Neben der Planung eines gemeinsamen Vesakh-Fests 2017, verwirklichte sich eine Filmreihe mit Filmen mit buddhistischen Inhalten, die seit Oktober 2016 im Kino der Brotfabrik in Bonn gezeigt werden.

Den Anfang machte Der zornige Buddha, eine deutsch-österreichische Co-Produktion von Stefan Ludwig, die seit dem 23.09.2016 in ausgewählten Programmkinos zu sehen ist.

Es ist die Geschichte von János Orsós, der in Sajókaza, einem Dorf in Ost-Ungarn, das buddhistische Ambedkar-Gymnasium gründete, um benachteiligten Roma-Jugendlichen eine Zukunftsperspektive zu bieten. János Orsós stammt selbst auch aus einer Roma-Familie. Er ist Lehrer und er ist Buddhist. Sein Vorbild ist der durch den Sozialreformer Bhimrao Ramji Ambedkar inspirierte Aufbruch der Dalits, eine als „Unberührbare“ gebrandmarkte Bevölkerungsgruppe in Indien, dem Ursprungsland der Roma und des Buddhismus.

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János und sein Kollege Tibor haben kein fertiges Rezept. Sie probierten etwas, sie scheitern, sie werden angefeindet, sie probieren es nochmal. Sie sind wie Revolutionäre…“ (Stefan Ludwig)

Der zornige Buddha erzählt von den oft kräftezehrenden Bemühungen des Lehrers und seines Mitstreiters Tibor Derdák, den verarmten Jugendlichen durch Bildung und Spiritualität zu einem selbstbestimmten Leben zu verhelfen und sie im Kampf gegen gesellschaftliche Ausgrenzung zu stärken. Oft stehen sie damit am Rande des Zusammenbruchs. Fast drei Jahre begleitet der Film János‘ unbeirrbaren Einsatz gegen alle Widerstände, die Anfeindungen seitens der ungarischen jobbikDorfgemeinschaft, eine erstarkende nationalistisch-rassistische Politik, Finanzkürzungen und Schließungen von Schulen und nicht zuletzt resignierende Roma-Eltern und -Schüler/ innen. Zugleich zeichnet der Film liebevolle und ungeschminkte Portraits der Roma-Jugendlichen, die in einer Welt voller Elend und Vorurteil mit Witz und Lebensenergie ihren Weg suchen.

We are angry and we are hungary

Ein absolut sehenswerter Film, der die buddhistische Inspiration und Praxis nicht als zurückgezogene Klosterübungen, sondern mitten im Alltag zeigt.

Infos und Hintergründe zum Film: www.derzornigebuddha.at und www.stefanludwigfilm.eu
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