Ausstellung von Pradip Balami

Kunst aus Kathmandu bei 3 schätze

Pradip Balami 02Geboren und aufgewachsen ist Pradip Balami mit 4 Geschwistern in Chitlang, südlich von Kathmandu. Sein erstes Bild malte Pradip im Alter von 13 Jahren und verkaufte es an eine Kunstgalerie. Es war sein erster Job. Morgens ging er zur Schule und lernte dort auch ein bisschen Zeichnen, doch die Nachmittage verbrachte er in einer Kunstgalerie in Thamel (dem Touristenviertel Kathmandus). Hier arbeitete er 3 Jahre bevor er mit 19 nach Malaysia ging um dort für zwei Jahre in einem Geschäft für Kleidung zu arbeiten.

Im Jahre 2003 kehrte er  nach Kathmandu zurück und fand wieder Arbeit in einer Galerie, bevor er Nepal erneut im Jahre 2007 verließ um für 2 Jahre in Abu Dhabi zu arbeiten, wo er seine Leidenschaft als Hobby weiterführte. Nach seiner Rückkehr arbeitete er wieder in einer Kunstgalerie, aber nach schon einem Jahr kaufte er die meisten der Bilder, verwirklichte einen Traum und eröffnete seine eigene Galerie. Er fing an, Kunst von Künstlern aus dem Umland Kathmandus in seiner Galerie auszustellen und zu verkaufen.

Pradip Balami 01Das Erdbeben im April 2015 zerstörte das Gebäude in dem er seine Galerie betrieb. Glücklicherweise blieben die meisten Bilder unbeschädigt, aber er hatte keine Möglichkeit sie sicher unterzustellen, also nahm er sie mit nach Hause. Mit dem Erdbeben verschwanden die Touristen in Nepal und so stand er von heute auf Morgen ohne Arbeit da.

Für drei Monate engagierte er sich intensiv an Aktionen zur Hilfe der Erdbebenopfer, bevor er langsam anfing nach einem neuen Ort für seine Bilder zu suchen. Im Oktober wurde er fündig. Die neue Galerie ist winzig und abseits der geschäftigen Straßen. Es ist eine Übergangslösung, aber er hat große Hoffnung wieder eine richtige Kunstgalerie zu eröffnen um sich und anderen Künstlern eine Plattform zu geben.

BilderIn der Zeit vom 15.02. bis 31.05.2016 zeigt 3 schätze einige Bilder von Pradip Balami, die während der Öffnungszeiten im 3 schätze Laden zu bewundern sind.

Kurzinterview: Ein Gespräch mit Lisa Mikosch und Patrick Damschen

Lisa Mikosch hat viele Facetten. Neben ihrer Berufung als Fotokünstlerin und Yoga-Lehrerin, bietet sie Reiki an und engagiert sie sich seit langem für ihre große Liebe… Nepal.

3 schätze: Liebe Lisa, ich freue mich über die Gelegenheit zu diesem Interview. Bitte stell Dich doch einmal kurz selbst vor.

Lisa Mikosch: Wer bin ich? Gar nicht so einfach 😉 Ich wohne und lebe in Bonn seit 2005 und bin nach einer kurzen Etappe in der Südstadt in die Altstadt gezogen was seitdem mein heiß geliebtes Viertel ist. Bonn ist meine „Base“ von der aus ich aber auch immer wieder und sehr intensiv in den letzten 4 Jahren ins Ausland gehe. Der Himmel ist mein Dach und meine Heimat die Welt. Das ist ein riesen Geschenk und manchmal auch ein Fluch weil ein Teil meines Herzens immer woanders ist, aber das ist wohl der Preis den man dafür zahlt viele Orte und Menschen dieser Welt zu lieben und sich über alle Grenzen hinweg verbunden zu fühlen.

IMG_0602Ich würde mich als einen sehr dankbaren, lebensfrohen und neugierigen Menschen beschreiben, der mit einem offenen Herzen in die Welt hinausgeht, überwältigt von ihrer Schönheit und manchmal am Boden zerstört, in Anbetracht ihrer Grausamkeit. Ich habe viele Fragen und warte mit viel Geduld darauf in so manche Antworten hineinzuleben. Ich glaube nicht an Zufälle, aber daran, dass alles immer zur rechten Zeit passiert, nie zu früh und nie zu spät. Ich glaube an die Liebe in all ihren Formen und als einzige Kraft, die uns und unseren Planeten heilen kann und daran, dass wir alle Teil von etwas sind, das größer ist, als wir selbst. Ich bin immer schon lieber auf die Universität des Lebens gegangen, als auf die staatliche und betrachte das Leben mit all seinen Höhen und Tiefen als meinen größten Lehrer.

Ich liebe mein Fahrrad, meine Gitarre, handgeschrieben Briefe, warmen Regen, Masala Tee, Sonnenuntergänge, Kerzenlicht, Koriander und tanze am liebsten barfuss.

3 schätze: Nicht erst seit den schweren Erdbeben fährst Du regelmäßig nach Nepal, besuchst dort Freunde und unterstützt den Aufbau mit Deinen Hilfsprojekten. Kannst Du ein kurzes Bild der Lage in Nepal geben?!

Lisa Mikosch: Der Alltag in Nepal war ja schon vor den Erdbeben schwer genug, bis zu 14-stündige Stromausfälle täglich, schlechte Infrastruktur, Wasserknappheit und eine unendlich große Armut. Die Erdbeben, die übrigens immer noch andauern, haben die Situation um ein hundertfaches verschlimmert. Gairebisaune-III_kleinDie Hauptstadt Kathmandu hat zwar auch viel abbekommen, am schlimmsten betroffen sind jedoch die ländlichen Regionen und Dörfer, die zum Teil dem Erdboden gleichgemacht wurden und so auch aufgrund unpassierbarer Straßen lange auf Hilfe warten mussten.

Trotz dem tief sitzenden Schock in der Bevölkerung ist aber auch eine Welle der Hoffnung und Hilfe durch Nepal gegangen. Unendlich viele Nepalesen sind selbst aktiv geworden und haben Autos und Trucks voll geladen und sind in die entlegeneren Regionen gefahren. Vor allem die Jugend Nepals hat sich in Gruppen zusammen geschlossen und die Hilfsaktionen selbst in die Hand genommen. So viele Menschen aus der ganzen Welt haben gespendet, gesammelt und vor Ort mit angepackt.

Die Regierung Nepals war unterdessen damit beschäftigt, die sich seit acht Jahren in Arbeit befindliche Verfassung zu verabschieden, was in Nepal im August zu großen Aufständen und Protesten seitens der indigenen Bevölkerung geführt hat, bei denen über 40 Menschen getötet wurden. Die Verfassung wurde trotz vehementen Wiederstands verabschiedet und führte im darauffolgenden zur nächsten Krise im Land. Nicht einverstanden mit der neuen Verfassung Nepals verhängte die indische Regierung eine Blockade an der Grenze zu Nepal, unterstützt durch die Madeshis – eine indigene Bevölkerungsgruppe angesiedelt im Süden des Landes, der Terai Region – die gegen die nepalesische Regierung und neue Verfassung demonstrierte.
Die Protestierenden bauten eine eigene Blockade an den Haupt-Grenzübergängen wo Trucks mit Benzin, Medizin, Gas etc. davon abgehalten werden, Nepal zu versorgen.

Yes I willNepal ist durch seine Lage 100%ig abhängig von Indien und so gab es ab Ende September endlose, Kilometer lange Schlangen vor Tankstellen, das Gas wurde knapp, Restaurants machten auf unbestimmte Zeit zu und viele meiner Freunde fingen an auf Holz zu kochen. Die Situation hat sich bis heute nicht verändert und erschwert damit natürlich sämtliche Hilfsaktionen, da die Leute wegen fehlendem oder kaum bezahlbarem Benzin nicht aus Kathmandu rausfahren können und die Preise für alltägliche Güter in die Höhe schossen.

Mittlerweile hat sich ein Schwarzmarkt etabliert und die Preise für Lebensmittel, Benzin, Gas etc. haben sich wieder etwas normalisiert, trotzdem kann das natürlich auch keine Lösung des Problems sein. Innerhalb des letzten Monats haben zwei meiner engsten Freunde Nepal verlassen um in Australien und Finnland Arbeit zu finden und so die Familie von außerhalb unterstützen zu können. Die Jugend, und das ist wohl das Dramatischste, verliert mittlerweile die Hoffnung, dass sich die Situation jemals verbessert und sieht in ihrem eigenen Land einfach keine Perspektive mehr. So verliert Nepal seine talentierte und für den Aufbau des Landes so wichtige Jugend ans Ausland. Daneben fehlt dem Land der so dringend benötigte Tourismus.

Es ist schwierig, die Probleme, vor denen Nepal steht, kurz zu fassen, aber ich hoffe diese Zusammenfassung kann eine Vortstellung geben von der schwierigen Situation im Land.

3 schätze: Kannst Du uns etwas über das „Chetana women skill development“ Projekt erzählen?

Lisa Mikosch: Chetana ist ein Frauenprojekt mit Sitz in Pokhara, welches im Jahre 2008 von Tara Timilsina gegründet wurde. Chetana bedeutet öffne deinen Geist für Bildung. Nach der Genesung von einer langen und lebensbedrohlichen Krankheit, die sie fast ein Jahr ans Bett fesselte, entschied sich Tara einen neuen Weg einzuschlagen und ihr Leben den Frauen ihrer Gemeinschaft zu widmen. Sie habe ein zweites Leben geschenkt bekommen sagt sie immer. Sie ist eine unglaublich starke, fleißige und besondere Frau und auch wenn sie immer wieder vor mir sitzt und betont wie einfach sie sei, da sie ja aus einem kleinen Dorf kommt und keine Schule besucht hat, gibt es kaum einen Menschen auf der Welt, den ich so bewundere und von der ich so viel lerne wie von ihr.

Chetana IIChetana

Durch ihr Projekt ermöglicht sie den Frauen, Fertigkeiten zu erlernen, um so auf eigenen Beinen stehen zu können. Die Frauen lernen bei ihr, Wolle zu färben, zu weben und zu nähen. Bis heute hat Tara fast 200 Frauen ausgebildet. 22 davon arbeiten fest bei Chetana. Die Produkte werden vollständig in der Initiative gefertigt und alle Frauen erhalten einen gerechten Lohn der ihnen finanzielle Unabhängigkeit ermöglicht. Daneben unterstützt Tara mit Mikrokrediten den schwierigen Weg in die Selbständigkeit und Chetana übernimmt für acht Kinder die Schulgebühren.

chetana - webrahmenSeit 2009 unterstütze ich Chetana, indem ich ihre Taschen in Deutschland verkaufe. Diese tollen Yogamattentaschen gibt es ja auch bei 3 schätze. Da die Situation nach dem Erdbeben aufgrund des mangelnden Tourismus gerade sehr schwierig ist, habe ich auch eine Dawanda-Seite ins Leben gerufen, in der Hoffnung, so mehr Menschen über´s Internet zu erreichen und den Frauen auf diese Weite mehr Arbeit zu geben.
Die Taschen sind von vorne bis hinten handgemacht, mit viel Liebe hergestellt und durch ihre Verarbeitung sehr robust. Mit dem Kauf unterstützt man ein wundervolles Projekt an dessen Spitze eine unglaublich kluge und hilfsbereite Frau steht, die sich ein wundervolles Ziel zur Lebensaufgabe gemacht hat, den Frauen im männerdominierten Nepal, zu mehr Selbständigkeit zu verhelfen.

3 schätze: Gemeinsam mit Deinem Bruder, Claus Mikosch, hast Du nun auch einen kleinen Film „People helping People“ produziert, um einerseits die Lage in Nepal und die Verwendung der gesammelten Spenden zu dokumentieren und andererseits auch die Schönheit des Landes und der Menschen dort zu zeigen.

Lisa Mikosch: Ja, Claus hat sich mit viel Geduld und in liebevoller Kleinstarbeit die über 50 Videos angeschaut, die letztes Jahr während meines Aufenthalts entstanden sind. Der kurze Film ist ein Dankeschön an alle die gespendet haben und so all unsere Aktionen vor Ort möglich gemacht haben. Ich bin zutiefst berührt und für immer dankbar für all das Vertrauen, das mir entgegengebracht wurde und wird.

Seit dem letzten Jahr haben wir über 22.000 € gesammelt und konnten und können so direkte Hilfe vor Ort leisten und Freunde, Familien und lokale Projekte unterstützen. Genau das soll das Video auch zeigen, dass jeder Cent ankommt und vor Ort in die Hände von Menschen gelangt mit denen ich seit vielen Jahren befreundet bin und die mit viel Mut und Energie den Menschen helfen, die durch das Erdbeben alles verloren haben. Er soll einen
Einblick geben was wir schon erreicht haben, aber er soll Nepal auch wieder ins Gedächtnis rufen, denn auch wenn in den Medien nicht mehr präsent, braucht dieses von Krisen erschütterte Land nach wie vor unsere Hilfe und es gibt noch viel zu tun. Jeder Cent hilft und jeder Cent kommt an, das ist mein Versprechen und ich bin in regelmäßigem Kontakt mit meinen Freunden vor Ort und plane im Fühling auch selber wieder hin zu fliegen.

Bei Interesse kann man mich gerne über Email anschreiben um in den Newsletter aufgenommen zu werden, anrufen oder unsere Seite auf Facebook liken: Didi – a bridge to Nepal

Lisa-Mikosch-Message-StonesMessage Stones von Lisa Mikosch.

Die Message Stones gibt es auch bei 3 schätze. Der Erlös geht als Spende nach Nepal.

3 schätze: Du bist ja auch Fotografin und hattest vor einiger Zeit einige Deiner Bilder im 3 schätze Laden ausgestellt. Auf Deiner Webseite „www.open-your-senses.com“ sagst Du über Dich selbst, dass Du eine sehr feinfühlige und geduldige Fotografin bist, die die Schönheit, Reinheit und Magie eines Moments nicht nur mit der Kamera, sondern auch mit Herz und Seele einfangen möchte. DSC_0977Neben Landschaftsaufnahmen aus aller Welt (natürlich auch mit vielen Bildern aus Nepal), Portraits und Streetart-Sammlungen, findet man auf Deiner Webseite auch Hochzeitsfotografien aus Ost und West.

Lisa Mikosch: Meine beiden Geschwister sind wundervolle Photographen und so kam die Photographie dann auch in mein Leben, alles was ich über sie weiß, weiß ich von ihnen. Ich glaube, dass Photos wie eine Handschrift sind, jeder hat seine eigene, unverkennbare. Das versuche ich immer deutlich zu machen, wenn Leute Interesse haben mit mir zu arbeiten. Die Photos zeigen letzlich meine Sicht auf die Welt. Das ist etwas sehr persönliches und diese Art die Welt zu sehen gefällt einem oder gefällt einem vielleicht nicht. Deshalb ist auch die Webseite entstanden, damit man ein Gefühl bekommen kann
für meine Photos und einen Eindruck wie ich photographiere, denn reden kann man viel darüber, aber am Ende sagt ein Bild mehr als tausend Worte 🙂

DSC_0802Der Name der Seite „open your senses“ hängt eng mit meinen Bildern aus Nepal zusammen, dort habe ich auf meiner erste Reise nämlich angefangen zu photographieren. In Nepal sind damals alle meine Sinne nahezu explodiert und mir fehlten damals wie heute die Worte all das zu beschreiben, also habe ich wohl einen anderen Weg gesucht die Schönheit und Magie dieses Landes zu teilen.

Ich glaube, dass auch Photos die Kraft haben, mehr Sinnesorgane anzusprechen als nur unsere Augen, sondern eben auch ein Gefühl, ein Geruch, ein Geräusch transportieren können. Die für mich größte Kunst und Aufgabe ist es, die Magie eines Moments einzufangen ohne ihm diese zu nehmen. Mir liegt viel daran eins zu werden mit dem was geschieht, bis man irgendwann vergisst, dass ich überhaupt da bin.

Nepal 0013 schätze: Wann und wo hast Du Deine Ausbildung zur Yoga-Lehrerin gemacht?

DSC_1138Lisa Mikosch: Im Frühling 2014 ging es für mich nach Indien, dort habe ich in Süd-Goa meine Ausbildung gemacht. Mein Ziel war damals gar nicht Yoga-Lehrerin zu werden, sondern ich wollte meine eigene Praxis intensivieren und mehr erfahren über die Philosophie von Yoga.

Die Ausbildung war der Beginn einer intensiven und holprigen Reise zu mir selbst, die mich zu Boden riss und alles in Frage stellte. Ich habe geheult, gelacht, bin körperlich sowie geistig an meine Grenzen gestoßen, über diese hinaus gewachsen, ich habe gelitten, genossen, es war Himmel und Hölle und wahrscheinlich mein persönliches Erdbeben durch das ich vieles wieder entdeckte von dem ich dachte ich hätte es verloren.

Diese Reise dauert bis heute an und hat mich vor allem gelehrt, dass Yoga so viel mehr ist, als das, was auf der Matte geschieht. Yoga ist ein Universum in sich und auch wenn ich heute mit großer Hingabe unterrichte und so dankbar bin etwas teilen zu können was ich liebe, bin ich auch für immer Schüler, der nicht nur von anderen Lehrern stetig lernt, sondern vor allem von allen, die zu meinen Stunden kommen.

20140627-1901127_10152219167108805_2030684219_nMein Yoga-Stil ist beeinflusst von verschiedenen Yoga-Stilen wie klassischem Hatha-, Vinyasa-, Asthanga-, Kundalini-, Yin-Yoga, Yoga Nidra, Partner- und Acrobatikyoga und ermöglicht so Körper, Geist und Seele auf verschiedenen Ebenen anzusprechen. Ich begleite meine Schüler mit Mitgefühl, aber auch fordernd, auf ihrem Weg zu sich Selbst. Ich unterrichte von Herzen, leidenschaftlich und authentisch und kreiere in meinen Stunden einen Raum, in dem jeder mit allem was er ist Willkommen ist. Es gibt nichts zu vergleichen, wir sind alle einzigartig. Und wären wir alle in unserer Kraft und würden erkennen was wir sind und uns und alle anderen neidlos erblühen lassen…was für ein Strahlen umgäbe dann die Welt.

3 schätze: Welchen Stellenwert hat Yoga für Dich in Deinem alltäglichen Leben?

Lisa Mikosch: Ich praktiziere mit großer Hingabe die acht Äste des Yoga und versuche, was die Asanas betrifft jeden Tag Zeit auf der Matte zu verbringen, entweder bei mir zu Hause oder ich nehme selber Unterricht. Es ist mir wichtig, regelmäßig zu praktizieren, weil ich in meinem Unterricht (u.a. im Studio 52) nichts anderes mache, als genau das zu teilen.

Viel wichtiger ist mir aber vor allem neben der Matte ein guter „Yogi“ zu werden. Ich widme mich beständig Themen wie Existenz und Bewusstsein genauso wie Körper, Geist und Seele und vertiefe mein Wissen und meine Praktiken fortwährend. Auf der Suche nach der Quelle, aus der alles hervorgeht, fand ich den Weg der Yoga-Philosophie. Mein Yoga-Philosophie-Lehrer in Indien, dessen Stunden mich bis heute begleiten, ist heute auch mein Reiki-Meister.

Ich bin mit Yoga zum ersten Mal im Jahre 2007 in Berührung gekommen und über die letzten Jahre hat sich eine große Leidenschaft daraus entwickelt, die mein Leben auf der Matte und auch daneben stark beeinflusst. Ein achtsamer Mensch zu sein im Alltag, der allen Wesen dieser Erde einen Platz unter der Sonne gönnt, ehrlich und authentisch zu sein, zu lieben, angefangen bei mir selbst und lernen zu vergeben, präsent zu sein, wirklich zuzuhören, mitzufühlen, dankbar zu sein für alles Gute und Schöne, aber auch für alle Herausforderungen und Schwierigkeiten, zu teilen, zu helfen und das Göttliche
zu sehen in Jedem, nicht nur in denen, die wir lieben. Es ist eine Reise, ohne Anfang und ohne Ende.

20090526-lisa bunt Kopie3 schätze: Manch einer kennt Dich vielleicht auch als ein Gesicht bei 3 schätze. Wenn ich selbst mal wieder zu einem Zen-Sesshin oder einem Workshop unterwegs bin, hilfst Du ja ab und an im 3 schätze Laden aus. Wie erlebst Du Deine Zeit dort und welche Bedeutung hat der Ort für Dich?

Lisa Mikosch: Ich bin ein sehr glückliches Mitglied des 3 schätze-Teams und wenn es nach mir ginge, dann könntest Du noch viel öfter zu Sesshins fahren 😉

3 schätze ist ein Feinkostladen! Mit vielen liebevoll ausgesuchten Produkten und einem inspirierend bunten Angebot von Seminaren, Workshops, Lesungen, Filmabenden, Yoga, Zen-Meditation etc. Es ist ein Ort der Begegnung und für mich und wohl die gesamte Altstadt eine riesen und nicht mehr hinwegzudenkende Bereicherung für ganz Bonn.

Mein Bruder hat Anfang Dezember 2015 die Premiere seines Dokumentarfilms „anicca – embracing change“ bei 3 schätze gezeigt und es war eine sehr familiäre Atmosphäre von der er noch heute spricht, dass er sich eben keinen besseren Ort hätte vorstellen können um anicca in die Welt hinaus zu tragen.

Ich danke 3 schätze und damit Dir für Deine Unterstützung von Chetana, durch den Verkauf der Yogamattentaschen, für den Verkauf meiner Steine ;), die Ausstellung meiner Photos, den Raum für meine Yoga-Workshops und das ich immer Willkommen bin für einen Tee, zum Quatschen oder Schweigen.

3 schätze: Wie sind Deine Pläne für 2016?

Lisa Mikosch: Im Februar wird 3 schätze eine Reihe von Bildern eines Freundes von mir, Pradip Balami, ausstellen, der in Kathmandu als Künstler tätig ist und dessen Galerie durch das Erdbeben im April zerstört wurde. 2016 hat ja grade erst angefangen und ich bin gespannt was wir in diesem Jahr gemeinsam auf die Beine stellen werden.

Ansonsten, Pläne? Da ich meine Karriere als Juristin im Dezember an den Nagel gehängt habe, ist jetzt ehrlich gesagt alles ziemlich offen. Das einzig sichere Vorhaben ist meine Rückkehr nach Nepal. Ansonsten hab ich mir abgewöhnt, Pläne zu machen und damit zu sehr in der Zukunft zu leben…kommt ja doch immer alles anders 😉

3 schätze: Herzlichen Dank für dieses Interview!

 

Hier noch einige Links:

Dawanda: Chetana – Weaving for Life

Nepal Film: Jai Nepal – people helping people

Fotografie: www.open-your-senses.com