Vortrag und Sesshin mit Christoph Rei Ho Hatlapa

Meine Aufgabe sehe ich heute vor allem darin, zur Veränderung der Konfliktkultur in unserer Gesellschaft, zu persönlicher Erfüllung und zu innerem Frieden beizutragen.“

Am 04.11.2016 ist der Zen-Meister Christoph Rei Ho Hatlapa Roshi erneut in Bonn zu Gast und wird bei 3 schätze einen öffentlichen Vortrag halten. Am 05.11. und 06.11.2016 leitet er ein Zen-Sesshin im Bonner San Bo Dojo.

 

Christoph-Hatlapa

Bereits in 2014 und 2015 hatten wir Christoph Rei Ho Hatlapa nach Bonn eingeladen. Es waren harmonische und intensive Sesshins mit Teilnehmenden aus den Traditionen des Soto und Rinzai Zen, sowie anderer Zen Gruppen. Hatten wir uns im ersten Jahr auf eine eigens kreierte Mischform aus Soto und Rinzai (SoZai) verständigt, haben wir uns für die nachfolgenden Sesshins nun vollständig auf die Tradition des Soto Zen geeinigt. Über die Erfahrungen des ersten Sesshins könnt Ihr hier lesen.

Christoph Rei Ho Hatlapa Roshi gründete 1985 mit einigen anderen den “Lebensgarten Steyerberg“, eine ökologisch und sozial engagierte Gemeinschaft, in dem niedersächsischen Ort Steyerberg.

Seit 1986 leitet er die Zenübung in der Choka Sangha in Steyerberg, an vielen anderen Orten in Deutschland und seit 1992 auch in Kroatien, wo er mit dem Friedenszentrum in Osijek zusammenarbeitet und das multiethnische Gemeinschaftsprojekt Ekoselo Latinovac förderte.

1987 wurde er im Myoshinji-Kloster in Kyoto/Japan zum Zenpriester und Zenmönch ordiniert. Er studierte Zen während zahlreicher Aufenthalte im Myoshinji-Kloster und im Hokoji-Tempel bei Hamamatsu. 1993 erhielt er von Oi Saidan Roshi die Dharmaübertragung und wurde im Jahr 2000 mit der Repräsentation dieser Traditionslinie in Deutschland beauftragt.

Christoph Rei Ho Hatlapa Roshi führt Sesshins (mehrtägige Meditations-Übungen) in der Rinzai-Zen-Tradition durch. Besonderes Merkmal dieser Praxis ist die Koan-Übung.

Er gehört außerdem zu den Pionieren der Mediationsbewegung in Deutschland, ist Gründungsmitglied des heutigen Bundesverbandes Mediation (BM) sowie Mitgründer der Schule für Verständigung und Mediation und des Zentrums für Gewaltfreie Kommunikation in Steyerberg. Dort lebt und arbeitet er als Jurist, Mediator und Zen-Meister.

In seinen Lehrvorträgen, so genannten Teishōs, befaßt sich Rei Ho Christoph Hatlapa Roshi mit den Inhalten des Zen, dem „Zeigen des Dharma“ – der unverstellten Wirklichkeit, wie sie ist. Das Teishō wird frei und spontan gehalten. Er kann kraftvoll oder lustig, dramatisch oder anfeuernd sein und vertieft auf diese Weise sowohl intellektuell als auch spirituell die Erkenntnis der Übenden. Einige seiner Teishōs kann man als Podcast auf der Webseite der Choka Sangha finden.

Die Choka Sangha verbindet in ihrer Praxis außerdem Zen und Permakultur. Nachdem sie im Jahr 1999 ein 2,7 ha großen Permakulturgelände erworben hatte, um einen Ort zu schaffen, an dem die Integration von Spiritualität, Zen und Ökologie umgesetzt werden kann, wurde das Gelände später zusätzlich um ein 4,9 ha großes Waldstück erweitert. Durch nachhaltigen Umgang (Permakultur) und achtsame Bearbeitung (Zen) entwickelte sich ein degradierter Monokulturacker zu einem Stück Land mit einer außergewöhnlichen Vielfalt von Pflanzen und Tieren.

TO GEN JI  – Ein neuer Tempel entsteht

Im Frühjahr 2014 hatten die Bauarbeiten für ein neues Zen-Trainigszentrums, dem TO GEN JI begonnen. Seitdem ging es stetig voran, so dass der neue Tempel nun am 03.09.2016 eine offizielle Inbetriebnahme feiern konnte. Zu einer Zeremonie während des „Anfänger-Sesshin“ am ersten September Wochenende, kamen ca. geladene 50 Gäste, u.a. war Kaz Tanahashi als Ehrengast anwesend. Kaz Tanahashi kalligrafierte das Tempelschild und einige andere Dinge und bereicherte die Feier mit seiner würdevollen Ruhe und konzentrierten Kraft. Eine grosse Einweihungsfeier wird es in naher Zukunft ebenfalls noch geben.

ToGenJi_Neubau_001TO ist das japanische Wort für Pfirsich,
GEN bedeutet “geheimnisvoll” und
JI steht für Garten, Kloster oder Tempel.

Das Gelände liegt ca. 10 Minuten fußläufig vom “Lebensgarten Steyerberg” entfernt, wo sich auch der Sitz der “Choka Zendo” („Vogelnest-Sitzhalle“) befindet.

Mit dem TO GEN JI entsteht ein Ort für Rückzug und Besinnung, ein Zentrum für Ordinierte, ein Raum für die Vertiefung der Übung und lebendigen Austausch, ein Lehrhof mit Modellcharakter.

ToGenJi-Sammler-01Ein rein museales Erhalten von alten Formen um der Form willen brauchen wir nicht“, so Christoph Rei Ho Hatlapa. “Ein Zentrum wie das To Gen Ji entwickelt eine Ausstrahlung, wenn es die spirituelle Übung mit den Erfordernissen der Zeit in einen konstruktiven Prozess bringt.

 

 

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